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Märkte

gesamtwirtschaftliche Entwicklung

Während die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Quartalen des Kalenderjahres 2022 trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen noch zulegen konnte (+0,8 %, +0,1 % und +0,5 %), hat die Dynamik zum Jahresende vor allem infolge der inflationsbedingten Kaufkraftverluste spürbar nachgelassen. Im Kalenderjahr 2022 belief sich das reale Wirtschaftswachstum insgesamt auf 1,8 % gegenüber dem Vorjahr. Das Konsumverhalten der privaten Haushalte in Deutschland war insgesamt im Jahr 2022 stark von der hohen Inflation und den dadurch ausgelösten Preissteigerungen sowie den deutlich verteuerten Energiekosten beeinflusst. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stiegen die Konsumausgaben der privaten Haushalte zwar im Inland in jeweiligen Preisen um 10,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Die preisbereinigten Konsumausgaben der privaten Haushalte im Inland lagen dagegen nur um 3,4 % über denen des Vorjahres (Kalenderjahr). Die Differenz zwischen den beiden Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen für private Haushalte wider.

Bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Entwicklung fällt das für MEDION besonders wichtige 3. Geschäftsquartal (01.10. – 31.12.2022) und damit das Weihnachtsgeschäft besonders negativ auf. Nachdem die privaten Konsumausgaben im Sommer nach der Aufhebung fast aller Corona-Beschränkungen merklich zulegen konnten und das deutsche BIP (Bruttoinlandsprodukt) maßgeblich stützten, haben die drastischen Anstiege der Energie- und Nahrungsmittelpreise infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine zu massiven Kaufkraftverlusten der privaten Haushalte geführt, die das reale verfügbare Einkommen zum Jahresende spürbar dämpften.

Dies machte sich vor allem bei den Ausgaben für den privaten Konsum - und dann insbesondere bei den für MEDION relevanten preissensitiven Käufergruppen - bemerkbar, die insgesamt im vierten Quartal des Kalenderjahres 2022 preisbereinigt um 1,0 % zurückgingen (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, PM vom 27.03.2023, Wirtschaftliche Entwicklung).

Im Gesamtjahr 2022 gingen die Umsätze im Einzelhandel gegenüber dem Vorjahr um 0,6 % zurück. Besonders kräftig fiel das Umsatzminus im Internet- und Versandhandel aus (-7,2 %). Im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Krise (Dezember 2019) sank der Umsatz um 1,9 % (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, PM vom 13.02.2023, Wirtschaftliche Entwicklung).

Dabei haben sich die Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) im Dezember 2022 trotz Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vormonat um 5,3 % verringert. Im Vergleich zum Dezember 2021 meldete der Einzelhandel sogar ein (reales) Umsatzminus von 6,6 %, was zu einem beträchtlichen Teil auch die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel, insbesondere für Lebensmittel, widerspiegelt. Der Handel ohne Nahrungsmittel ging um 3,7 % zurück. Der Internet- und Versandhandel verbuchte im Dezember eine Abnahme um 3,8 % (gegenüber Vorjahresmonat -7,2 %).

Markt für Consumer Electronics / Mobilfunkdienstleistungen

Mit einem Umsatzrückgang auf 30,7 Mrd. Euro weist der für das MEDION-Geschäft im Hauptmarkt Deutschland relevante Markt für Consumer-Electronics-Produkte in 2022 mit den Produkt-Bereichen Unterhaltungselektronik, privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte ein Minus von 1,5 % im Vergleich zu 2021 auf.

Dabei entwickelte sich nur das Segment der privat genutzten Telekommunikationsprodukte mit einem Umsatzzuwachs von 8,5 % auf 14,7 Mrd. Euro positiv. Die privat genutzten IT-Produkte verzeichneten einen Rückgang um 11,1 % auf 7,7 Mrd. Euro. Das Segment Unterhaltungselektronik musste mit einem Umsatz von 8,3 Mrd. Euro ein Minus von 7,2 % verkraften (Quelle: gfu.de/markt-zahlen/hemix-2022/).

TV und Audio

Das Segment Unterhaltungselektronik musste mit einem Umsatz von knapp 8,3 Mrd. Euro ein Minus von 7,2 % hinnehmen. Bei den Fernsehgeräten steht ein Stückzahlminus von 15,4 % auf knapp 4,9 Mio. einem Umsatzrückgang um 13,9 % auf knapp 3,4 Mrd. Euro gegenüber. Positiv hat sich das Segment der OLED-TVs entwickelt: Die Stückzahl stieg um 11,7 %, der Umsatz um 5 %. 2022 hatten die OLED-TVs somit bereits einen Anteil von 31,5 % am Umsatz mit TV-Geräten.

Der Bereich Home Audio verzeichnete insgesamt ein Minus von 4,9 % auf knapp 0,9 Mrd. Euro. Im Segment Audio-/Video-Zubehör stiegen die Umsätze auf 1,7 Mrd. Euro (+ 6,7 %), gewachsen ist hier sowohl der Anteil der Kopfhörer als auch der der Bluetooth-Lautsprecher. Videogame-Konsolen sind in der Stückzahl um 22,0 % auf knapp 1,8 Mio. und beim Umsatz um 17,3 % auf 672 Mio. Euro zurückgegangen (Quelle: gfu.de/hemix-home-electronics-market-index-q1-4-2022).

Desktop-PC, Notebook und Tablet

Die verkaufte Stückzahl von Desktop-PCs verringerte sich in 2022 in Deutschland um -22,8 % auf 0,764 Mio. Stück bei einem ebenfalls gesunkenen Umsatz von € 747 Mio. (-17,7 %). Ebenso verminderte sich die verkaufte Stückzahl von Notebooks auf 3,902 Mio. (-9 %) bei einem gesunkenen Umsatz von € 3,136 Mrd. (- 9,7 %). Die verkaufte Stückzahl bei Tablet-PCs verringerte sich ebenfalls um 17,1 % auf 4,517 Mio. auf einen Umsatz von € 1,953 Mrd. (- 10,6 %). Der Durchschnittspreis der Desktop-PCs erhöhte sich um + 6,6 %, auf € 978, hingegen verminderte er sich bei den Notebooks um – 0,9 %, auf € 804. Bei den Tablet-PCs stieg er wiederum um + 7,8 % auf € 432 an (Quelle: gfu.de/hemix-home-electronics-markt-index-q1-4-2022/).

Smartphones

Auch der Durchschnittspreis der Smartphones stieg an, um 12,7 % auf € 626. Beim Umsatz erzielten Smartphones ein Plus von € 13,0 Mrd. (+ 9,3 %) mit knapp 20,8 Mio. Stück (- 3,1 %) (Quelle: gfu.de/markt-zahlen/hemix/-q1-4-2022).

Mobilfunkdienstleistungen

Die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland wächst weiter und beläuft sich am Ende des Jahres 2022 auf rund 169 Mio., das sind rund 7,7 Mio. mehr als im Vorjahr. Die Zahlen beziehen sich auf SIM-Karten und beinhalten sowohl Mobilfunkverträge als auch Prepaid-Anschlüsse und SIM-Karten, die für die automatische Kommunikation zwischen Maschinen (M2M) genutzt werden. Das Wachstum in den letzten Jahren ist jedoch hauptsächlich den M2M-Anschlüssen zu verdanken.

Während die Zahlen im Konsumentenbereich stagnieren oder sogar rückläufig sind, wächst der SIM-Karten-Bestand im Bereich Machine-to-Machine-Kommunikation und IoT (Internet of Things) beständig weiter (Statista, Anzahl der Mobilfunkanschlüsse in Deutschland, PM vom 13.03.2023).

Der Absatz von Smartphones war im vergangenen Jahr insgesamt leicht rückläufig. Die jedoch vorherrschende hohe Marktpenetration von Smartphones in Deutschland sorgt neben der steigenden Verfügbarkeit digitaler Inhalte zu weiter steigenden Datenvolumina im Gesamtmarkt. Der Ausbau von Glasfaser und 5G wird durch die Netzbetreiber weiter vorangetrieben, was den Mobilfunk und darüber nutzbare digitale Anwendungen auch weiterhin noch mehr im Alltag verankern wird.

Das aus der Corona-Pandemie veränderte Arbeitsverhalten wie Home-Office und mobiles Arbeiten lassen sowohl die Nachfrage nach Mobilfunkprodukten als auch weitere digitale Dienste weiterhin steigen, wenngleich auch diese Produkte einem geänderten Einkaufsverhalten unterliegen.