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Märkte

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stand im Schatten der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands, im Euroraum und in den für MEDION weiteren relevanten Märkten (Australien) und der Weltwirtschaft im Jahr 2020 geprägt. Der Ausbruch der Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen waren zu Beginn des Jahres 2020 nicht absehbar, dementsprechend wich die tatsächliche Entwicklung im Jahr 2020 erheblich von den Prognosen der Konjunkturforschungsinstitute und der Unternehmen ab. Laut dem Jahresergebnis des Statistischen Bundesamtes ging das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2020 um 5 % zurück. Die deutsche Volkswirtschaft erlebte pandemiebedingt einen historisch bislang einmaligen Einbruch in der ersten Jahreshälfte 2020. Dem scharfen Rückgang des BIP (Bruttoinlandsprodukt) im zweiten Vierteljahr folgte ein kräftiger Zuwachs im dritten Quartal, welcher im vierten Quartal an Dynamik verlor. In der Wirtschaft der Eurozone hat die Corona-Pandemie tiefe Spuren hinterlassen. Trotz einer starken Erholung in den Sommermonaten 2020 von dem historischen Corona-Einbruch im Frühjahr ist die Wirtschaft im Gesamtjahr 2020 so stark geschrumpft wie noch nie seit Gründung des Währungsraums. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im Jahresvergleich um 6,8 % gesunken, teilte das europäische Statistikamt Eurostat mit (PM Eurostat vom 02.02.2021). Die realen privaten Konsumausgaben entwickelten sich in Deutschland angesichts eingeschränkter Konsummöglichkeiten im Rahmen der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen mit -6,0 % ebenfalls deutlich negativ. Die staatlichen Konsumausgaben hingegen nahmen mit 3,4 % deutlich stärker zu als erwartet (0,5 %). Grund hierfür waren vor allem das Konjunkturpaket und die Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung der Krise. Dies ist neben der Resilienz der deutschen Wirtschaft auch auf die sehr umfangreichen Maßnahmenpakete der Bundesregierung zur Stützung der Wirtschaft und zur Stabilisierung der Einkommen zurückzuführen (Quelle: BMWi Jahresbericht 2021).

Markt für Consumer Electronics / Mobilfunkdienstleistungen

Ebenso wie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung waren auch die für MEDION relevanten Marktsegmente insgesamt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt.

Home Electronics-Produkte in Deutschland waren pandemiebedingt im Jahr 2020 deutlich stärker nachgefragt als erwartet. Weil ein großer Teil des Privatlebens, des Berufs und der Bildung in den eigenen vier Wänden stattfinden musste – und nach wie vor dort stattfindet – war entsprechende technische Ausstattung gefragt. Der Home Electronics Markt Index für das Gesamtjahr 2020 zeigt aus diesen Gründen deutliche Umsatzzuwächse in den Produktkategorien Consumer Electronics und Elektro-Hausgeräte. In Deutschland ist somit der Home Electronics Markt 2020 um 11,6 % auf mehr als € 47,5 Mrd. gewachsen (Quelle: gfu.de/markt-zahlen/hemix/). Auch im Euroraum haben die pandemiebedingten Entwicklungen beim Home-Office und beim Home-Schooling die Nachfrage nach Produkten der Consumer Electronics beeinflusst.

TV und Audio

Der Markt für TV-Geräte in Deutschland verzeichnete im Jahr 2020 ein zweistelliges Wachstum.

Im Zeitraum Januar bis Dezember 2020 legte der Umsatz um 15,2 % auf € 4,4 Mrd. zu. Die verkaufte Stückzahl stieg in diesem Zeitraum um 11,3 % auf knapp 7,4 Mio. Geräte. Die Trends zu größeren Bildern und besserer Auflösung setzten sich somit auch in 2020 weiter fort: So macht der Umsatz der verkauften TV-Geräte mit Diagonalen über 55 Zoll (140 cm) inzwischen zwei Drittel (66 %) des TV-Umsatzes aus. Dem gegenüber steht ein Stückzahlanteil dieses Segments von 43 %.

TV-Geräte mit Ultra HD-Auflösung standen im Jahr 2020 für 90 % des Gesamtumsatzes (2019: 85 %). 73 % aller verkauften TV-Geräte in Deutschland sind Ultra HD-tauglich (2019: 65 %).

Im Vergleich zu Full HD bietet Ultra HD die vierfache Anzahl von Bildpunkten (Pixel). Die dadurch erzielte höhere Auflösung geht oft mit weiteren Verbesserungen bei der Bilddarstellung einher: High Dynamic Range (HDR) sorgt insbesondere für bessere Kontraste, sattere Farben in feineren Abstufungen und eine höhere Farbbrillanz (Quelle: gfu.de/markt-fuer-tv-geraete-erfolgreiches-jahr-2020/).

Desktop-PC, Notebook und Tablet

Auch die privat genutzten IT-Produkte waren in Deutschland außergewöhnlich stark nachgefragt: Die verkaufte Stückzahl von PCs erhöhte sich um 10,7 % auf rd. 1,1 Mio. Stück bei einem ebenfalls angestiegenen Umsatz von € 916 Mio. (+ 11,1 %). Notebooks konnten ihren Umsatz um 26,8 % auf knapp € 3,6 Mrd. und Tablet-PCs um 26,8 % auf mehr als € 1,7 Mrd. steigern. Es wurden 23,9 % mehr Notebooks als im Vorjahreszeitraum verkauft, knapp 4,9 Mio. Stück und die Anzahl der verkauften Tablets nahm um 12,9 % auf knapp 4,6 Mio. Stück zu. Während der Durchschnittspreis der PCs annähernd stabil blieb (+ 0,4 %, € 824), stieg er bei den Notebooks leicht (+ 2,4 %, € 732) und bei Tablet-PCs zweistellig um 12,3 % auf € 378 an (Quelle: gfu.de/hemix-home-electronics-markt-index-q1-4-2020/).

Smartphones

Auch der Durchschnittspreis der Smartphones stieg an, um 1,5 % auf € 499. Beim Umsatz erzielten Smartphones € 11,2 Mrd. (+ 3,3 %) mit knapp 22,5 Mio. Stück (+ 1,8 %) (Quelle: gfu.de/markt-zahlen/hemix/-q1-4-2020).

Vertriebskanäle

Das Geschäft im E-Commerce stieg in der Corona-Pandemie weiter an: Der Umsatz mit Waren im E-Commerce wuchs im vergangenen Jahr in Deutschland auf insgesamt € 83,3 Mrd. und somit um 14,6 % gegenüber 2019.

(Alle vorgenannten Zahlen aus der KPMG Studie: Entwicklung Einzelhandel 1/2021.)

Mobilfunkdienstleistungen

Die Zahl der aktiven SIM-Karten näherte sich Ende 2020 einem Wert von 150 Mio. Knapp zwei Drittel der Ende 2020 aktiven persönlichen Mobilfunk-SIM-Karten ermöglichen es dem Kunden, Mobilfunknetze der vierten oder fünften Generation zu nutzen. Im Mobilfunk legten netzbetreiberunabhängige Anbieter 2020 beim Umsatz zu. Das durchschnittliche mobile Datenvolumen pro Nutzer wuchs 2020 um 45 % (Quelle: VATM_TK-Marktstudie-2020_1020). Der für MEDION ebenfalls relevante Mobilfunkmarkt in Australien wird unverändert von wenigen Anbietern dominiert, die regional unterschiedlich den nach wie vor wachsenden Markt auf Grund des steigenden Datenvolumens bedienen (Australien, Backpackersguide 2020).
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